Olga Samarina
Staatlich befugte und beeidete Ziviltechnikerin,
Mitglied des Ausschusses „Bauordnung“ der Kammer der Ziviltechniker:innen
Beschreibe dich selbst.
Mein Name ist Olga Samarina, ich bin Architektin und Gründerin des Architekturstudios SAM ZT GmbH in Wien. Mein Studio ist nach meinem Spitznamen benannt, den ich früher in der Schule hatte, welcher eigentlich eine Kurzform meines Familiennamens ist.
Warum bist du Architektin geworden?
Auf der einen Seite war mein Vater Architekt und meine Mutter arbeitete in der Baupolizei in Russland. Auf der anderen Seite spielen Ästhetik und Schönheit, die untrennbar mit Funktionalität verbunden sind, für mich eine sehr wichtige Rolle. Daher war Architektur meiner Meinung nach eine logische und gute Wahl. Wenn ich keine Architektin geworden wäre, hätte ich mir wahrscheinlich eine Karriere als Ärztin gewünscht.
Was machst du sonst noch in deiner Freizeit?
Ich habe viele Hobbys. Wenn sich die Gelegenheit bietet, reise ich gerne. Ich liebe es, neue Orte zu entdecken und zu versuchen, wie die Menschen dort zu leben – ich bleibe in nicht-touristischen Gegenden, esse lokale Spezialitäten und besuche die Orte, an denen auch die Einheimischen verkehren. Wenn ich einen freien Abend habe, zeichne ich mit Bleistift, koche etwas oder… arbeite. Dieser Teil meines Lebens macht mir immer noch Freude, und ich ermüde vom Designprozess kaum.
Sport ist eine weitere Sache, die ich gerne mache. Meine Eltern haben meine Schwester und mich mindestens einmal im Jahr zu einem Skiurlaub nach Europa mitgenommen, deshalb fahre ich Ski, solange ich mich erinnern kann. Das Segeln entwickelt sich immer mehr zu meiner neuen Leidenschaft, was ich meinem Lebensgefährten zu verdanken habe.
Wie bist du nach Wien gekommen?
Mit 21 Jahren kam ich nach Wien, nachdem ich meinen Abschluss an der Moskauer Architekturuniversität gemacht hatte, um hier ein Masterstudium an der Universität für angewandte Kunst zu beginnen. Ich wollte schon immer wissen, wie es sich anfühlt, in anderen Ländern zu leben und zu studieren. Während meines Studiums habe ich eine neue Beziehung und einen Job gefunden, also blieb ich.
Was magst du an deinem Beruf?
Es mag seltsam klingen, aber ich liebe Komplexität. Knifflige, komplexe Projekte und das Finden einer Lösung, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, geben mir ein Gefühl der wirklich verdienten Zufriedenheit. Ich sage immer, dass Geld keine langfristige Motivation sein kann; man muss Leidenschaft für das finden, was man tut. Das klingt vielleicht banal, aber mich fasziniert die Tatsache, dass jedes Projekt anders ist und ich mit jedem neuen Projekt die Chance bekomme, es besser zu machen. Die Arbeit an einem Projekt sehe ich auch als Arbeit an mir selbst. Man integriert eigene Werte in das Design, und am Ende des Tages spiegelt das Gebäude einige Vorstellungen von Eignung, Angemessenheit und Ästhetik wider. Als Architektin wurde mir beigebracht, immer das Ganze zu sehen, und ich bin davon überzeugt, dass ich bis zu einem gewissen Grad die Verantwortung für die Gestaltung des uns umgebenden Raumgewebes trage.